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The Bloody Beetroots: The Great Electronic Swindle (Review)

Artist:

The Bloody Beetroots

The Bloody Beetroots: The Great Electronic Swindle
Album:

The Great Electronic Swindle

Medium: CD/Download
Stil:

Electro Rock

Label: Last Gang / SPV
Spieldauer: 75:08
Erschienen: 10.11.2017
Website: -

Sir Bob Cornelius Rifo alias THE BLOODY BEETROOTS ist ein Klangvisionär, bei dem es richtiggehend befremdet, dass er ständig auf eine inflationäre Zahl von Helfern zurückgreift, nachdem er längst bewiesen hat, wie mühelos er in der Lage ist, im Alleingang spannende Sounds zu umso massentauglicheren Songs zu verweben. Sei's drum, die Medien werden umso gespannter, wenn jemand einen Haufen Prominenz um sich schart, zumal das Gute daran ist: Auch auf seinem neuesten Album bleibt der Künstler als eigenständig erkennbar, wer auch immer gerade mitmischt.

Dubstep-Elemente gehören nicht nur im Opener 'My Name Is Thunder' mit JET zum guten Ton, doch das kennt man von THE BLOODY BEETROOTS, und ansonsten deckt der Barde mal wieder ein breites Spektrum ab. 'Wolfpack' mit Maskarade (Brandon Allen Bolmer, ehemals YESTERDAYS RISING) bietet harten Electro Rock, den man später nur noch selten so gut hört - die Scheibe ist schlichtweg zu lang -, wohingegen 'Invisible' eine schöne Pop-Hymne mit Frauengesang von Greta Bech im Sinne der 1980er ist, wären da nicht ein paar rhythmisch verquere Synth-Spielereien. 'The Great Run' verläuft später auf einer ähnlichen Schiene.

Das abschließende 'Crash' mit Jason Butler von LETLIVE ist eines der härtesten Stücke, nachdem man schon meinte im Rahmen dieses Projekts würde mit fortlaufender Spielzeit zunehmend seltener auf Vocals gesetzt. Dies suggerieren zumindest das hypnotische Synthwave-Instrumental 'Saint Bass City Rockers' und 'Hollywood Surf Club', die beide wie der fieseste Pop-Stoff von vor 30 Jahren daherkommen. Charmant wie schrullig, aber irgendwie unpassend im Kontext.

Auf der anderen Seite des stilistischen Spektrums stehen der Rap Rock 'Kill Or Be Killed' oder der stampfende Rave 'All Black Everything', nicht zu vergessen das finstere 'The Day Of The Locust', ein cineastisches Highlight kurz vor Schluss. In 'Pirates, Punks & Politics' gibt JANE'S ADDICTIONs Perry Farrell ein seltenes Stelldichein, womit THE BLOODY BEETROOTS noch einmal an 'Wolfpack' kratzt.Anders Fridén von IN FLAMES wiederum ist während 'Irreversible' zu hören, einem weiteren hervorstechenden Track, der wider Erwarten düster dahinschleicht.

RIVAL-SONS-Frontmann Jay Buchanan garantiert, dass 'Nothing But Love' als Höhepunkt hervorzuheben ist, und Eric Nally (FOXY SHAZAM) macht 'Enter The Void' zu einem melancholischen Dance-Hit. In Summe ergibt das eine Menge Substanz, auch wenn das Ding gern etwas kürzer hätte ausfallen dürfen.

FAZIT: Erschöpfend viel Material eines kreativen Kopfs - THE BLOODY BEETROOTS setzt auf Namedropping, bleibt dabei aber er selbst und hat mit "The Great Electonic Swindle" - der Titel lässt sich tatsächlich auf eine gewisse Arschlecken-Mentalität münzen, wie sie die SEX PISTOLS als dreiste Kommerz-Ausschlachter an den Tag legten, auch wenn man diesem Mann keinen Welterfolg prophezeien sollte - ein durchweg spannendes Werk moderner Klangkunst zwischen Rock und Elektronik vorgelegt.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2561x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
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Tracklist:
  • My Name Is Thunder
  • Wolfpack
  • Nothing But Love
  • Pirates, Punks & Politics
  • Invisible
  • All Black Everything
  • Irreversible
  • Enter The Void
  • Future Memories
  • The Great Run
  • Kill Or Be Killed
  • Saint Bass City Rockers
  • Hollywood Surf Club
  • The Day Of The Locust
  • 10,000 Prophets
  • Drive
  • Crash

Besetzung:

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